AKTUELLE INFORMATIONEN AUS DEM BEREICH SACHWERTANLAGEN - August 2023
Ökonomen erwarten neuen weltweiten Immobilienboom
Um durchschnittlich neun Prozent sollen die Häuserpreise laut einer Expertenumfrage steigen – jedes Jahr, bis 2033. Auch in Deutschland können Bauherrn und Spekulanten mit Zuwächsen rechnen.
Ökonomen rechnen weltweit mit stark steigenden Immobilienpreisen. Diese sollen ihren Prognosen zufolge in den kommenden zehn Jahren global im Mittel um neun Prozent per annum zulegen. So geht es aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts mit dem Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik unter 1405 Experten aus 133 Ländern hervor.
In Deutschland werden demnach leicht unterdurchschnittliche Zuwächse von 7,2 Prozent erwartet, in Österreich von 6,9 Prozent und in der Schweiz von 4,8 Prozent. »Die Steigerung der Immobilienpreise wird dabei eher von Nachfrage- als von Angebotsfaktoren getrieben«, sagte Ifo-Forscher Timo Wochner.
Zu einer erhöhten Nachfrage in vielen Weltregionen führen sollen vor allem ein gestiegener Lebensstandard und höhere Einkommen, aber auch der Wunsch nach mehr Wohnfläche und das Bevölkerungswachstum. Die Tendenz zu mehr Homeoffice spielt hier ebenfalls eine Rolle.
»Angebotsfaktoren wie begrenzte Produktionskapazitäten, höhere Preise für Baumaterialien und ein Mangel an Baugrund sind für 27 Prozent der Expertinnen und Experten für steigende Immobilienpreise verantwortlich«, sagte Wochner. Die Geldpolitik der Zentralbanken, die Inflation und die Regierungspolitik werden von zwölf Prozent der Befragten als Treiber der erwarteten Preisanstiege angegeben.
In Westeuropa (6,4 Prozent) und Nordamerika (7,7 Prozent) dürften die Preissteigerungen bei Immobilien nach Ansicht der Volkswirte unter dem globalen Durchschnitt bleiben. In Süd- und Osteuropa werden indes deutlich höhere Wachstumsraten erwartet (18,4 bzw. 14,9 Prozent). Besonders hoch könnten die Immobilienpreise laut den Ökonomen in Süd- und Westasien (25,1 bzw. 22,4 Prozent) und Mittelamerika (24,4 Prozent) steigen.
Angegeben wurden nominelle, also nicht inflationsbereinigte Werte. »Die realen Wachstumsraten werden geringer ausfallen«, sagte Ifo-Forscher Philipp Heil. In Deutschland seien die Hauspreise in den vergangenen zehn Jahren bereits um mehr als 81 Prozent gestiegen. »Dieser Trend wird sich vermutlich fortführen«, sagte Heil. In Österreich betrug die Teuerung sogar 95 Prozent, in der Schweiz lediglich 44 Prozent.
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